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Tool Lifecycle Management holt das Beste aus den Werkzeugen

Mit ihrer 25-jährigen Geschichte ist die TDM Systems GmbH führend auf dem Gebiet der Werkzeugdatenverwaltung. Peter Schneck, ehemaliger Geschäftsführer, äußerte sich im Interview über die nächste Software-Generation für eine ganzheitlich integrierte Planung und Fertigung.  

Herr Schneck, mit dem Begriff „Tool Lifecycle Management“ kündigt TDM Systems in seinem Marktsegment eine neue Entwicklungsphase an. Was steckt dahinter?

Software für das Tool Data Management ist entstanden, um die Werkzeugvielfalt in der Produktion besser zu organisieren. In der jüngeren Vergangenheit hat die Informationstechnik vor allem im 3D-Bereich neue Möglichkeiten für die Simulation des Werkzeugeinsatzes entwickelt. Bei Tool Lifecycle Management steht dieser gesamtheitliche Prozess im Mittelpunkt – von der Definition der Werkzeuge über ihre Benutzung in der Planung bis zur lückenlosen Weitergabe und Einsatz in der Fertigung. Neu daran ist vor allem, dass die Informationen aus den einzelnen Prozessschritten zurückfließen und so eine permanente Verbesserung der Daten erfolgt.

 

Der Informationskreislauf zwischen Planung und Fertigung wird geschlossen?

Genau. Ein Informationsdefizit zwischen Planungs- und Fertigungsprozess ist heute noch der Standard. Der Planer ist jedoch darauf angewiesen, dass er Informationen darüber erhält, wie die reale Situation in der Fertigung ist. Dafür braucht man ein integriertes System, das den Fertigungsprozess einbezieht und Informationen liefert über Standzeiten an der Maschine, die Historie des Werkzeugs, wann man es nachschleifen oder austauschen muss – bis hin zur Rückführung ins Lager oder zur Verschrottung. Aber auch Standardisierung in der Fertigung durch vordefinierte Werkzeuglisten kann mit einer integrierten Lösung realisiert werden.

Mehr Wissen über die Werkzeuge: Was hat das Unternehmen davon?

Der Echtzeitbetrieb der Maschine kann nochmals signifikant reduziert werden. Für die Optimierung des Werkzeugdatenmanagements gibt es hauptsächlich zwei Treiber: Die Kosteneffizienz in der Fertigung und der geforderte Nachweis über die Entstehung von Produkten, der die Betriebsmittel mit einschließt. Beide strategische Ziele hängen eng mit Tool Lifecycle Management zusammen.

 

Wird Tool Lifecycle Management ein wichtiger Baustein für Industrie 4.0 sein?

Für unser Portfolio im Bereich der Zerspanung ist die Smart Factory wichtig, also die Vision, wie sich die Produktion komplett virtualisieren lässt. Dazu ist es notwendig, dass man so präzise wie möglich plant und in einem virtuellen Maschinenraum mit einem virtuellen Werkzeug die Bearbeitung des Metalls simuliert. Unser Lifecycle-Ansatz unterstützt das Konzept von Industrie 4.0, indem wir logisch und mit 3D-Grafiken eine komplette Übersicht über den Zerspanungsprozess geben.

Welche Rolle spielt das Internet der Dinge?

Bei der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen nimmt das Internet eine wachsende Bedeutung ein. Für die optimale Steuerung globaler Prozesse wird man zwischen dem eigenen und den Netzwerken der Lieferanten, Partner und Kunden eine Brücke schlagen müssen – dieses Trägersystem wird das Internet sein. Damit wird es leichter werden, Informationen über die Erstellung wie auch die Auswahl der Werkzeuge zu sammeln. International fertigende Unternehmen können dadurch interne Produktionsstandards transparent umsetzen. TDM Systems entwickelt Cloud- Services, damit auf der lokalen Ebene jederzeit Werkzeugdaten über das Internet zur Verfügung stehen.

In der Fertigung denkt man traditionell in proprietären Systemen. Wie wichtig sind mehr Offenheit, Standards und Kommunikation in der Branche?

Unsere höchste Priorität gilt der Entwicklung von Schnittstellen – zur Anbindung von CAM-Systemen, Voreinstell- und Lagersystemen, Maschinensteuerungen, aber auch auf der Planungs- und Exekutionsebene zu PPS, ERP und MES-Systemen. TDM Systems bietet heute schon eine Vielzahl an Verbindungen zu unterschiedlichen Systemen, die den Fertigungsprozess unterstützen. Ein großer Vorteil wird sein, wenn sich Hersteller bei der Beschreibung und Klassifizierung von Werkzeugen an internationale Standards (geregelt in ISO 13399) halten. Know-how-Schutz vor Offenheit ist bislang das Credo in unserer Branche. Doch wer Transparenz und ganzheitliche Integration will, wird sich mehr öffnen müssen. Dieser Wandel müsste von oben aus dem Management kommen. Der große Nutzen von Industrie 4.0 ist, dass die Fertigung wieder in den Fokus des Interesses der Geschäftsführung rückt. Digitalisierung und Globalisierung verändern die Produktion nachhaltig. Das Denken muss sich in Richtung Offenheit und Vernetzung verändern.

In der Werkzeugdatenverwaltung tummeln sich viele Anbieter. Was hat TDM Systems den Mitbewerbern voraus?

Wir haben vor 25 Jahren als Pionier unsere Software in den Markt gebracht. Mit dem Knowhow über die Fertigungsprozesse, als auch der grafischen Erstellung von 3D-Werkzeugdaten sind wir für viele Hersteller ein unverzichtbarer Systempartner geworden. Viele unserer Mitbewerber haben ihre Stärke in einem Segment des Lifecycles. Uns unterscheiden der ganzheitliche Ansatz und der Blick in die Zukunft. Mit modernen Systemlösungen stellen wir uns auf das globale, digitale und mobile Lifecycle-Management der Erstellung, der Auswahl und des Einsatzes der Werkzeuge ein – und leisten so unseren Beitrag für eine moderne, zukunftsoffene Fertigung.

Interview mit Peter Schneck auf der AMB 2014

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