Oskar, Sie sind Leiter des neu gegründeten Geschäftsbereichs Tool Flow Solutions (TFS).
Das klingt nach viel Arbeit. Wie sieht Ihr Arbeitsalltag derzeit aus?
Oskar: Derzeit kümmere ich mich hauptsächlich um strategische und operative Aufgaben und arbeite sowohl an kurzfristig zu lösenden Problemen als auch an langfristigen Zielen. Ich arbeite eng mit unseren Kunden und Partnern zusammen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sie die Zusammenarbeit mit uns erleben und welche Bedürfnisse sie haben. Unser Hauptziel ist es, ihre Arbeit und ihre Erfahrungen mit uns als Partner zu verbessern. Und dann gibt es natürlich noch eine Menge interner Koordination, insbesondere die Festlegung eines gemeinsamen Arbeitsablaufs und die Einarbeitung neuer Teammitglieder, während wir unser Team weiter ausbauen.
Vor einem Jahr gründete die Sandvik Gruppe einen neuen Geschäftsbereich, Tool Flow Solutions.
Welche Ziele verfolgt TFS?
Oskar: Wir wollen bei der Digitalisierung der Fertigung führend sein. Genauer gesagt möchten wir nahtlose und integrierte Lösungen bereitstellen, die dazu beitragen, die Prozesse des Werkzeugmanagements produktiver und nachhaltiger zu gestalten.
Als Leiter eines neuen Geschäftsbereichs können Sie von Anfang an die Weichen stellen.
Worauf liegt Ihr persönlicher Fokus im Moment?
Oskar: Das Wichtigste für mich ist, mich auf Innovation und Investitionen in neue Technologien und Lösungen zu konzentrieren. Unsere Kunden bewegen sich schnell, und unsere Aufgabe ist es, ihnen immer einen Schritt voraus zu sein, damit sie dann den nächsten Schritt machen können. Der Bereich, in dem ich derzeit das größte Potenzial sehe, sind Datendienste. Lassen Sie mich ein Beispiel nennen. Wir wollen von einem Onboarding-Prozess, der Monate dauert, zu einem Prozess übergehen, der nur Minuten dauert. Wir arbeiten bereits viel mit KI und maschinellem Lernen, um das Kundenerlebnis nahtloser zu gestalten.
Das hört sich nach vielen Veränderungen an. Gibt es Änderungen oder Umstellungen, auf die
Ihre Kunden achten sollten?
Oskar: Obwohl sich oberflächlich betrachtet viel geändert hat, kann ich unseren Kunden versichern, dass es aus ihrer Sicht keinen Grund zur Sorge gibt. Durch die Bündelung der Kräfte von TDM Systems und CRIBWISE haben wir ein größeres Team und können allen Kunden bessere Dienstleistungen anbieten, die noch besser auf ihre spezifischen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
TFS ist Teil einer umfassenderen Digitalisierungsstrategie bei Sandvik. Können Sie uns
einen Einblick in das gesamte Projekt geben?
Oskar: Auf höchster Ebene konzentriert sich die Strategie von Sandvik auf die Entwicklung intelligenter, vernetzter Lösungen, die es unseren Kunden ermöglichen, ihre Fertigungsprozesse von Anfang bis Ende zu automatisieren. Wir hoffen, dass wir auf diese Weise der gesamten Fertigungsindustrie dabei helfen können, effizienter und nachhaltiger zu werden. Wir haben eine lange Unternehmenshistorie und viel Erfahrung im Bereich Schneidwerkzeuge und Zerspanung. Eines unserer Ziele ist es, diese Fähigkeiten mit Software-Tools und digitalen Geschäftsmodellen zu verbinden, die wir in den letzten Jahren erworben und aufgebaut haben. Sozusagen werden wir alles zusammenfügen. Als Kunde von Sandvik sollten Sie in der Lage sein, eine unserer Lösungen zu nutzen, um dann nahtlos zu einer anderen zu wechseln.
Welche spezifische Rolle spielt TFS in dieser Gesamtstrategie?
Oskar: Tool Flow Solutions nimmt eine Schlüsselposition innerhalb der gesamten Strategie ein, da unsere TFS-Lösungen überall in der Fertigungskette zum Einsatz kommen. Werkzeugdaten werden für die Planung und Vorbereitung, in der Werkstatt und für logistische Prozesse und schließlich auch für die eigentliche Ausführung der Bearbeitung benötigt.
Zum Abschluss: Was ist Ihnen besonders wichtig, wenn Sie an die zukünftigen Ziele von TFS denken?
Oskar: Wir legen bei Innovation und technologischer Entwicklung einen Gang zu. Ich habe bereits über die Bedeutung von Datendiensten gesprochen, aber ein weiteres Beispiel ist das Konzept der Interoperabilität. Wir arbeiten derzeit an Konzepten, die es wesentlich einfacher machen werden, unsere Lösungen und unsere Software in andere Systeme für den Fertigungsbereich zu integrieren. Unser Hauptziel ist es, die Benutzererfahrung intuitiver, einfacher und schneller zu gestalten und sie an eine neue Generation von Benutzern anzupassen, die es gewohnt sind, mit modernen und intuitiven Benutzeroberflächen zu arbeiten. Und schließlich ist auch der Speicherplatz in der Cloud ein sehr wichtiges Thema für uns. Wir wollen infrastrukturunabhängig sein. Das bedeutet, dass wir für jeden Kunden eine Lösung haben, unabhängig davon, ob er vor Ort, in einer privaten Cloud tätig ist, die er selbst betreibt, oder ob wir die Cloud-Umgebung bereitstellen sollen. Kurz gesagt: Wir möchten mit den unterschiedlichsten Kunden zusammenarbeiten und ihre Bedürfnisse erfüllen.